Microsoft vs. EU: Die Kommission verliert langsam die Geduld mit dem Softwareriesen

Ein gutes Jahr nach Verhängung von EU-Sanktionen gegen den weltweit größten Software-Hersteller Microsoft hat die EU-Kommission dringend zur Erfüllung der Auflagen aufgefordert. Ein Sprecher von EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes sagte, die Geduld der Kommission reiche allenfalls nur noch für einige Wochen.

Ein förmliches Zieldatum zur Sanktionserfüllung gebe es aber nicht, sagte der Sprecher. Auch ein Besuch von Microsoft-Chef Steve Ballmer am Dienstagabend in Brüssel änderte sich an dem Grundsatzstreit über die Sanktionen.

Nach Ansicht Brüssels hat der weltweit größte Softwarehersteller Microsoft die Sanktionen bisher nicht ausreichend in die Tat umgesetzt. Dabei geht es um die Lizenzpolitik des Softwarekonzerns und die Offenlegung von Software-Quellcodes. Microsoft hatte sich zu Monatsbeginn unter anderem bereiterklärt, die Konditionen für die Software-Lizenzierung zu lockern und Lizenzkosten zu senken. Brüssel droht weiterhin mit der Verhängung eines Zwangsgeldes gegen Microsoft in Höhe von fünf Prozent des Tages-Weltumsatzes. Brüssel hatte die Sanktionen im März 2004 verhängt. (apa)