Linux im Stadt-Einsatz: München und Wien kooperieren bei ihren Linux-Projekten

Wien und München wollen bei der Entwicklung von Linux-Arbeitsplätzen für die Mitarbeiter der Städte enger kooperieren. Dies kündigten die EDV-Leiter der beiden Metropolen bei einem Pressegespräch in Wien an. Dabei ist auch ein eigenes "Behörden-Linux" angedacht.

Laut Erwin Grillich von der Magistratsabteilung 14 stellt Wien ernsthafte Überlegungen an, eine Art "Behördendesktop" zu entwickeln. Basis hierfür soll allerdings keine kommerzielle Linux-Distribution wie etwa Suse oder Red Hat bilden, sondern eine offene und freie Linux-Version wie etwa Debian. Die "Behörden-Distribution" soll dann selbst auch wieder als Open Source Software (OSS) freigegeben werden.

Wilhelm Hoeger, Amtsleiter der EDV München, werden nur noch bis Ende des Jahres neue, garantiert unter Windows NT 4.0 laufende, PC angeschafft. Somit muss München sehr schnell Know-How aufbauen, um Lösungen für das Basis-Betriebssystem und die Einbindung von OpenOffice in SAP und andere Anwendungen zu finden, damit alle 14.000 PC bis 2008 auf Linux umgestellt werden können.

Unterschiedlicher Weg, gleiches Ziel
In Wien wiederum ist eine stabile Umgebung auf Basis von Windows 2000 Professional vorhanden, so dass keine komplette Umstellung notwendig ist. Die Nase vorn hat das Wiener EDV-Team bei der Groupware, also der Integration von E- Mail, Kalender, Aufgaben und anderen Hilfsmitteln zur engeren Integration von Arbeitsabläufen, meinte Erwin Grillich von der MA 14.

Wilhelm Hoeger fasste die Ziele beider Städte zusammen: "Auch wenn der Weg unterschiedlich ist, die Ziele sind gleich. Die Schaffung von offenen Schnittstellen und das Erreichen einer Unabhängigkeit von spezifischen Herstellern." Beide Experten riefen andere Gemeinden auf, sich zu melden, falls sie den Weg von München und Wien ebenfalls beschreiten wollen. (apa)