Keine Chance für Keylogger: Software schlägt Alarm, wenn diese am Werk sind

Angesichts der wachsenden Bedrohung durch Spionageprogramme setzt Symantec sein Sicherheitsprogramm der Norton Internet Security jetzt gezielt auf solche "Spyware" an. "Es wurde ein verdächtiges Sicherheitsrisiko erkannt", meldet die Software, sobald auf dem Computer ein "Keylogger" sein Unwesen treibt und jeden Anschlag auf der Tastatur, also auch die Eingabe eines Passworts, in einer Protokolldatei notiert.

Die jüngste Version der Norton Internet Security schlägt zunächst vor, das verdächtige Programm zu prüfen. Das Ergebnis wird in einem Informationsfenster ausgegeben. Die Risikoanalyse gelangt zu der Bewertung "Hoch" und empfiehlt, die entdeckte Spyware sofort zu entfernen. Detailliert werden die betroffenen Bereiche auf dem infizierten Computer angezeigt: Die Gefahr geht von einer Datei auf der Festplatte und von vier Einträgen in der Systemregistrierung aus.

Nach der Bestätigung, dass man den Spion wirklich ausgeschaltet sehen möchte, schiebt die Sicherheitssoftware die erkannten Dateien in einen "Quarantänebereich". Von dort aus können sie zur genaueren Prüfung über das Internet an Symantec geschickt, wiederhergestellt oder gelöscht werden. Entfernt werden auch die Einträge in der Registry. Nach dem Neustart ist der "Keylogger" verschwunden. Eine Überprüfung findet noch einen unproblematischen Registry-Eintrag in einem Cache-Verzeichnis, den Ordner, in dem die Programmdatei der Spyware installiert wurde, und einen inzwischen leeren Eintrag im Startmenü. Diese Rest werden zum Schluss noch manuell gelöscht.

Andere Spionageprogramme erstellen Schnappschüsse des Bildschirms, registrieren alle besuchten Web-Seiten, sammeln die eingegebenen Suchbegriffe oder protokollieren die Chat-Kommunikation. Fortgeschrittene Spyware hat einen "Stealth"-Modus, damit sie nicht in der Task-Leiste von Windows auftaucht, und schickt ihre gesammelten Daten an den Internet-Server des Auftraggebers, der den Spion losgeschickt hat. Die Bedrohung nimmt zu, wenn der Computer eine DSL-Verbindung zum Internet hat und daher ständig online ist. Der Schutz vor "Adware", also vor Werbebelästigung durch Software, schlägt auch schon bei Programmen an, die die Startseite des Web-Browsers verändern wollen.

Mit der "AntiSpyware Edition" seiner Software reagiert Symantec auch auf das kostenlose Angebot von "Microsoft AntiSpyware" - das im Jänner vorgestellte Werkzeug des Windows-Herstellers scannt alle Dateien des Computers und vergleicht sie mit einer ständig aktualisierten Liste von Kennungen für Spionageprogramme. Die Echtzeit-Erkennung des Symantec-Werkzeugs erfasst nicht nur die auf die Festplatte gelangten Dateien, sondern auch Prozesse, Registrierungseinträge und COM-Objekte - also Software-Bausteine, die von anderen Prozessen aufgerufen werden können.

Norton Internet Security berücksichtigt auch, dass es Programme mit potenzieller Spionagefunktion gibt, die als sinnvolle Anwendungen zum Einsatz kommen. So wird etwa das Programm RealVNC dazu genutzt, um einem Fachmann für eine Problembehandlung über das Netz den Zugriff auf den eigenen Computer zu ermöglichen. Während das Microsoft-Werkzeug bei diesem Programm den Spyware-Alarm auslöst, wird es von Symantec geduldet - nur die Firewall der Norton Internet Security warnt nach dem ersten Start von RealVNC vor einem geringen Risiko und schlägt unterschiedliche Alternativen vor, damit umzugehen.

Die Firewall überwacht alle Verbindungsversuche mit dem Internet. Bei eingehenden Verbindungen schlägt die "Intrusion Detection" zu, wenn aus dem Netz ein Skript mit bedrohlichem Code geschickt wird. Weitere Bestandteile des Sicherheitspakets sind der Echtzeit-Virenschutz, ein Spam-Filter mit unterschiedlichen Ausschlussregeln (beim Sprachfilter findet sich immer noch der irreführende Eintrag "Kannada") und ein Kinderschutzfilter für die Web-Nutzung. Die Lizenz für die Norton Internet Security schließt den Bezug der ständig aktualisierten Spyware-, Viren- und Softwaredaten für die Dauer eines Jahres ein.

Die "AntiSpyware Edition" der Norton Internet Security 2005 unterstützt nur noch Windows 2000 und Windows XP, aber keine älteren Versionen des Betriebssystems. Das Paket ist beim Neukauf mit 89,95 Euro um zehn Euro teurer als die Standardausgabe der Norton Internet Security. (apa)