Jetzt aber wirklich! Neustart für das WePad:
Deutscher iPad-Konkurrent nimmt Gestalt an

Zugegeben, die Ankündigung des deutschen iPad-Konkurrenten WePad war alles andere als rosig: Der Berliner Entwickler Neofonie präsentierte Mitte April ein Video auf einem funktionsuntüchtigen Dummy, worauf der an sich recht interessante Tablet-PC Spott und Hohn in der Fachwelt erntete. Mittlerweile wurde aber ein funktionierendes Gerät nachgereicht und ein erster Test der FTD bescheinigt sogar ganz gute Aussichten.

Auf den ersten Blick sind sich WePad und iPad zum Verwechseln ähnlich, natürlich gibt es im Detail aber grundlegende Unterschiede. Hardwareseitig, so die FTD, sei der deutsche Tablet-PC dem Vorbild aus Cupertino mindestens ebenbürtig, großteils sogar überlegen. Das verrät aber auch schon das Datenblatt: Herzstück des WePad ist eine Atom CPU, die mit 1,66 GHz getaktet ist. Statt 256 MB Arbeitsspeicher verfügt das Gerät sogar über 1 GB und auch das Multitouch-Display ist größer und höher aufgelöst als Apples neuester Wurf. Der größte Vorteil dürfte jedoch der Umstand sein, dass der User auf zwei integrierte USB-Anschlüsse, Cardreader, HDMI-Anschluss und einen vollwertigen SIM-Karten-Slot zurückgreifen kann. Ganz zu schweigen von einer integrierten Kamera, die beim iPad auch schmerzlich vermisst wird.

WePad: Finales Gehäuse inklusive Touch

Nachholbedarf bei Software
So toll die Hardware auch sein mag, nutzt sie herzlich wenig, wenn sie nicht effizient ausgereizt wird. Und genau das ist die Schwäche, die auch der Kurztest von FTD durchschimmern lässt: Multi-Tasking, Flash- und Java-Support hin oder her - dem WePad auf Linux-Basis fehlt derzeit noch ein ausreichendes Software-Angebot. Selbst der Zugriff auf Android-Apps über den Meta-Store vermag nicht einmal ansatzweise den Komfort und die erdrückende Auswahl anzubieten, den der App-Store besitzt. Neben der meist geglückten Abstimmung von Hardware und Software ein klarer Vorteil für Apple.

WePad: Multitasking

WePad = Hofer-Tablet?
Interessant erscheint beim WePad auch die Tatsache, dass Medion, die digitale "Hausmarke" des Diskonters Hofer, Teile der Hardware für das WePad von Neofonie zuliefert. Das führt zu dem Schluss, dass Medion demnächst selbst einen Tablet-PC vom Stapel lassen könnte. In beiden Fällen besteht dadurch aber die Möglichkeit, dass Hofer den iPad-Rivalen zum Diskonter-Tablet macht. In den Handel kommen soll das WePad ab August. Ähnlich wie bei Apple ist eine WiFi-Version für 450 Euro und eine 3G-Version um 570 Euro angedacht. (bb)

Link:
WePad vergleicht sich mit dem iPad
Der WePad-Kurztest der FTD
Journalist enttarnt den WePad-Dummy