Intel senkt Prognose für 2004: Aktie sinkt nach schlechter Mitteilung deutlich

Der weltweit größte Chiphersteller Intel hat seine Erwartungen für das dritte Quartal 2004 deutlich gesenkt. Damit hat der Chipriese, dessen Geschäft als Indikator für die IT- und Chipindustrie dient, die Analysten überrascht, berichtet das Wall Street Journal (WSJ). Der Wert der Intel-Aktie sank nach der Mitteilung deutlich. Grund für die gesenkte Prognose für das dritte Quartal sei die unter den Erwartungen gebliebene Nachfrage nach Mikroprozessoren und Flash-Speicherchips. Analysten meinen aber, dass erstmals auch der Chipriese den Druck der Konkurrenz zu spüren bekommt.

Für das Q3 erwartet Intel nun einen Umsatz zwischen 8,3 und 8,6 Mrd. Dollar. Mitte Juli lag die Prognose noch bei 8,6 bis 9,2 Mrd. Dollar. Die Bruttogewinnspanne werde im Q3 nur noch bei rund 58 Prozent liegen, nicht wie ursprünglich prognostiziert bei rund 60 Prozent. Im Gesamtjahr sei eine Bruttogewinnspanne von 58 bis 60 Prozent zu erwarten, statt wie zuvor rund 60 Prozent.

Die weltweite Nachfrage nach Mikroprozessoren für PCs sei ebenso unter den Erwartungen geblieben wie die Nachfrage nach Flash-Speichern, so das im kalifornischen Santa Clara beheimatete Unternehmen. Analysten meinen jedoch, dass Intel noch immer eine Fehlkalkulation bei der Produktion von Mikroprozessoren aus dem Vorjahr plagt. Das Unternehmen hatte Überkapazitäten aufgebaut.

Zudem komme ein großer Teil der PC-Nachfrage aus China und anderen Wachstumsmärkten, wo die Konsumenten eher zu billigen Systemen tendieren. Intel-Konkurrenten wie Advanced Micro Devices kommen vor allem in diesen Märkten zum Zug. Dadurch spüre Intel erstmals den Druck des Wettbewerbs. Die Semiconductor Industry Association hat gestern mitgeteilt, dass der weltweite Chip-Umsatz im Juli 2004 im Vergleich zum Vorjahr um 34 Prozent auf 18 Mrd. Dollar gewachsen ist. Das Wachstum habe laut Analysten nun den Höhepunkt erreicht, so das WSJ. (pte)