Intel baut Lagerbestände weiter ab: Starke Nachfrage zu Weihnachten nicht erwartet

Der weltgrößte Chip-Produzent Intel will den Abbau der zuletzt massiven Lagebestände bis Jahresende weiter vorantreiben. Das sagte der für Österreich zuständige Geschäftsleiter von Intel Deutschland, Hannes Schwaderer, anlässlich der Bekanntgabe der Intel-Zahlen für das dritte Quartal 2004. Allerdings könne es sein, dass die Lager bei den Kunden Ende 2004 noch etwas voller seien als ursprünglich gewünscht. Die hohen Lagerbestände hatten vor einigen Monaten Befürchtungen über eine Nachfrageschwäche ausgelöst.

Intel verzeichne in Österreich derzeit "ein vernünftiges Wachstum", betonte Schwaderer. Im Konsumentenbereich gebe es zwar eine leicht gebremste Nachfrage, das dritte Quartal sei aber sehr gut gelaufen. Zugelegt habe Intel in Österreich und Deutschland zuletzt vor allem bei Servern und mobilen Computern, während sich der Desktop-Bereich verhaltener entwickelt habe. Die Marktanteile im Desktop-Bereich habe man in Österreich stabil gehalten.

Der Server-Bereich habe sich bei Intel im vergangenen Quartal "sehr gut" entwickelt, dabei handle es sich um den "schnellstwachsenden Bereich", sagte Schwaderer. Im dritten Quartal sei der Umsatz mit Serverkomponenten weltweit um 20 Prozent gestiegen. "Wir haben mehr Serverprozessoren verkauft als je zuvor", so Schwaderer. Auch in Österreich laufe dieses Geschäft gut.

Mobiler Bereich wächst in Österreich stark
Der mobile Bereich wachse in Österreich stärker als in anderen Ländern der Welt, berichtete Schwaderer. In Europa habe dieser Bereich im dritten Quartal 2004 insgesamt um 40 Prozent zugelegt. Österreich liege auch bei der drahtlosen Funktechnologie WLan (Wireless Lan) "gut im Rennen", was ebenfalls den Notebook-Absatz belebe. Bei Prozessoren-Auslieferungen habe Intel im letzten Quartal weltweit das bisher stärkste Quartal verzeichnet, bei Wireless-Komponenten seien Rekordauslieferungen verzeichnet worden, so Schwaderer.

Für das bevorstehende Weihnachtsgeschäft erwartet Schwaderer "keinen sprunghaften Nachfrageanstieg". Zuwächse seien allerdings vor allem bei neuen Produkten - etwa Navigationssystemen auf PDA-Taschencomputern - zu erwarten. Als neuer Trend zeichne sich auch eine Konvergenz bei Unterhaltungselektronik und PCs ab, etwa das Zusammenwachsen von Stereoanlage, PC und Breitband-Internet. (apa/red)