IBM läuft auf vollen Touren: 2004 brachte bestes Quartal der Firmengeschichte

Der größte Computerkonzern der Welt, IBM (International Business Machines Corp.) verbuchte im Geschäftsjahr 2004 kräftige Gewinn- und Umsatzsteigerungen. Grund dafür sind die starken Ergebnisse aller Geschäftssparten im Schlussquartal. Besonders gut entwickelten sich bei IBM das Software- und das Dienstleistungsgeschäft.

IBM hatte kürzlich angekündigt, dass die Personal-Computer-Sparte an den chinesischen PC-Hersteller Lenovo Group verkauft wird. Damit konzentriert sich der in Armonk (Bundesstaat New York) ansässige Computerriese noch stärker auf seine ertragsstärksten Sparten. Mit PCs hatte das Unternehmen häufig nur wenig Geld verdient oder rote Zahlen geschrieben.

Im Oktober-Dezember-Abschnitt gab es einen Rekordgewinn von 3,1 Mrd. Dollar (2,4 Mrd. Euro) aus dem laufenden Geschäft. Das waren zwölf Prozent mehr als in der entsprechenden Vorjahreszeit. Der Gewinn pro Aktie legte auf 1,81 (Vorjahresvergleichszeit: 1,56) Dollar zu. Die Wall Street hatte auf dieser Basis nur mit einem Gewinn von 1,76 Dollar je Aktie gerechnet. Der Quartalsumsatz erhöhte sich um sieben Prozent auf 27,7 Mrd. Dollar und stieg gegenüber den vorangegangenen drei Monaten sogar um 18 Prozent.

Bisher stärkstes Quartal
"Es war das bisher stärkste Quartal mit Gewinnen von erstmals mehr als drei Mrd. Dollar", freute sich IBM-Konzernchef Samuel J. Palmisano. Er verwies auch auf die starke Bilanz und Marktanteilsgewinne in Schlüsselmärkten.

Der Dienstleistungsumsatz erhöhte sich in dem Dreimonatsabschnitt um zehn Prozent auf 12,6 Mrd. Dollar. IBM holte mit seinen Dienstleistungsgeschäften Neuaufträge von 12,7 Mrd. Dollar herein und hatte zum Jahresende in diesem Geschäftsbereich einen beeindruckenden Auftragsbestand von 111 Mrd. Dollar. Dies ist inzwischen die mit Abstand größte und wichtigste IBM- Geschäftssparte. IBM betreibt für große und mittelgroße Unternehmen und andere Großkunden deren Informationstechnologiesparten und bietet ihnen auch Consulting sowie andere Dienstleistungen an.

Jahresumsatz stieg um acht Prozent
Der Hardware-Umsatz, sprich das IBM-Geschäft mit den Rechnern, stieg um vier Prozent auf 9,5 Mrd. Dollar. Es gab bei bestimmten Server-Modellen starke Umsatzsteigerungen. Die Personal-Systems-Sparte, zu der auch der PC-Geschäftsbereich gehört, verbuchte eine bescheidene Umsatzsteigerung von zwei Prozent auf 3,5 Mrd. Dollar. Der Softwareumsatz legte im Schlussquartal 2004 deutlich um sieben Prozent auf 4,5 Mrd. Dollar zu.

Der IBM-Jahresumsatz stieg um acht Prozent auf 96,5 Mrd. Dollar. IBM verdiente im laufenden Geschäft im vergangenen Jahr 8,4 Mrd. Dollar oder elf Prozent mehr als 2003. Der Gewinn pro Aktie legte auf 4,94 (4,34) Dollar zu.

Zehn Milliarden liquide Mittel
Der Jahresumsatz erhöhte sich im nord- und südamerikanischen Markt um vier Prozent auf 40,1 Mrd. Dollar. In der Region Europa/Naher Osten/Afrika legte IBM um zehn Prozent auf 32,1 Mrd. Dollar zu, doch gab es unter Ausklammerung von Wechselkursveränderungen dort nur einen Zuwachs von einem Prozent. Im asiatisch-pazifischen Raum steigerte IBM den Umsatz um elf Prozent auf 21,5 Mrd. Dollar und im Geschäft mit anderen Computerfirmen um zehn Prozent auf 2,9 Mrd. Dollar.

IBM hatte zum Jahresende zehn Mrd. Dollar liquide Mittel verfügbar. Die Gesellschaft hatte im Gesamtjahr eigene Aktien im Wert von 7,3 Mrd. Dollar zurückgekauft. (apa/red)