IBM und Sony machen Intel Konkurrenz:
"Cell"-Rechner mit 16 Teraflops erreichen

IBM und Sony wollen mit einem besonders leistungsfähigen Computer-Chip dem weltgrößten Chip-Produzenten Intel im Bereich der Unterhaltungsindustrie Konkurrenz machen. Beide Unternehmen haben ein erstes Produkt angekündigt, das auf der Basis eines gemeinsam entwickelten Chips mit dem Namen "Cell" basiert. Als Prototyp präsentierten die Partner einen besonders leistungsfähigen Computer (Workstation), der vor allem in Animations-Studios oder bei Spiele-Designern zum Einsatz kommen soll.

Künftige "Cell"-Rechner sollen Leistungen erbringen, die bisher Supercomputern vorbehalten waren. Sony und IBM erwarten, dass eine Workstation mit Hilfe der neuen Prozessoren eine Leistung von 16 Teraflops (Billionen Rechenschritte in der Sekunde) erreichen wird. Zum Vergleich: Ein moderner PC kommt derzeit auf etwa sechs Milliarden Rechenoperationen pro Sekunde.

Der Prozessor, den die Partner gemeinsam mit dem japanischen Elektronikkonzern Toshiba entwickelt haben, soll jeweils mehrere Aufgaben parallel bearbeiten können. Zu einem Verbund (Cluster) zusammengeschlossen, können riesige Datenmengen etwa für komplexe physikalische Simulationen oder digitale Charaktere berechnet werden. "Unsere Zusammenarbeit mit Sony führt zu einer neuen Ära der Innovationen in der Halbleiter- und Computer-Industrie", sagte IBM- Manager Colin Parris. Die Leistungen der ersten "Cell"-Workstation seien erst der Anfang dessen, was die beiden Partner künftig gemeinsam entwickeln wollen.

400 Millionen investiert
Das "Wall Street Journal" berichtete, IBM und Sony hätten für die Entwicklung des Chips 400 Mio. Dollar investiert. Der neue "Cell"-Prozessor soll danach im kommenden Jahr in Kleinserie gehen und ab 2006 in verschiedenen Geräten eingesetzt werden. (apa)