IBM gibt weitere Details zu "Cell" bekannt: Der Quellcode soll jetzt offengelegt werden

Der Technologiekonzern IBM setzt für die Verbreitung seines neuen Super-Chips "Cell" auf die Offenlegung der Quellcodes und das Betriebssystem Linux. "Je größer die Entwicklergemeinde ist, um so erfolgreicher wird wird das Projekt sein", sagte IBM-Manager Jim Kahle. Nähere technische Details des Mehrkernprozessors will das Unternehmen auf einer Konferenz in Barcelona veröffentlichen.

Der Quellcode (Source Code) von Cell soll Soft- und Hardware- Entwicklern zur freien Verfügung gestellt werden, teilte IBM mit. Auf dieser Basis könnten andere Unternehmen weitere Anwendungen für "Cell" entwickeln, ohne eine Geheimhaltungsverpflichtung einzugehen, hieß es. Damit will IBM die breite Nutzung des Chips forcieren. Noch in diesem Sommer sollen weitere Dokumentationen sowie eine auf Cell angepasste Version des freien Betriebssystems Linux veröffentlicht werden.

PlayStation 3 nutzt "Cell"
Den Super-Chip "Cell" will zum Beispiel Sony in seiner nächsten Spielekonsole PlayStation 3 nutzen, die im Frühjahr 2006 auf den Markt kommen soll. Künftige Cell-Rechner sollen Leistungen bis zu 16 Teraflops (Billionen Rechenschritte in der Sekunde) erbringen können, was bislang eher Supercomputern vorbehalten war.

Intels Monopol im Visier
IBM sowie die Mitentwickler Sony und Toshiba erhoffen sich vor allem, im Bereich der digitalen Unterhaltung mit dem neuen Chip das Quasimonopol des Chipherstellers Intel zu brechen. Anfang der Woche hatte IBM mit Apple allerdings einen Kunden an den Chipgiganten verloren. Der Computerbauer will nach mehr als zehn Jahren Partnerschaft mit IBM künftig Chips von Intel beziehen. (apa)