Hoffnung für Staugeplagte: Forschung an neuem Verkehrsanalysesystem gegen Stau!

Wiener Wissenschaftler haben ein Verkehrsanalysesystem namens "FLEET" entwickelt. Damit soll die genaue Berechnung der Reisezeiten möglich sein. Durch das Wissen über aktuelle Verkehrszustände hofft das Forschungs- und Entwicklungsunernehmen arsenal research, mit "homöopathischen" Maßnahmen staugeplagten Verkehrsteilnehmer ein wenig Linderung zu verschaffen.

Um eine entsprechende Datensammlung für die computergenerierte Verkehrsanalyse zu bekommen, kooperieren die Verkehrstelematiker mit einem Wiener Taxiunternehmen. Rund 800 Taxis liefern Informationen und erfassen die Wiener Verkehrssituation praktisch flächendeckend. 200 Fahrzeuge dienen via GPS als "rollende Sensoren", die laufend ihre Positionsdaten über den Betriebsfunk an die Leitzentrale melden. Aus diesen "Floating-Car-Daten" (FDC) generiert das Verkehrsanalysesystem FLEET alle 15 Minuten ein aktuelles Verkehrsbild. Dafür werden komplexe mathematische Methoden wie Zeitreihenanalysen, neuronale Netze und Fuzzy Logic eingesetzt.

Hohe Verkehrsbelastung geht über Stoßzeit hinaus
Experten von arsenal research haben berechnet, dass die hohe Verkehrsbelastung mittlerweile über die Stoßzeiten hinausgeht und alle Wiener Straßen durchschnittlich 7,5 Stunden pro Tag betrifft. Würden Autofahrer ihre Fahrzeiten außerhalb der kritischen Tageszeiten oder auf den optimalen Routen wählen, wäre eine gleichmäßige Auslastung des Straßennetzes gegeben. "In den Stoßzeiten ist an einem durchschnittlichen Werktag die Fahrdauer mehr als doppelt so hoch wie unter optimalen Bedingungen. Auf wichtigen Strecken wie dem Gürtel, der Westeinfahrt oder dem Ring kann die Reisezeit sogar bis auf das 2,5-Fache ansteigen. Das bedeutet, dass man mehr als doppelt so lange für eine Strecke braucht wie unter optimalen Bedingungen", erklärt der Verkehrstelematiker Dietrich Leihs.

Lösung: Früher aufstehen oder später wegfahren
Um den täglichen Verkehrsstress zu vermeiden, empfehlen die Forscher einfach ein bisschen früher oder später loszufahren. Fährt man am Freitag um 4.45 Uhr noch mit durchschnittlich 55 km/h, so verringert sich bis 8.15 Uhr die Geschwindigkeit auf schleichende acht Kilometer in der Stunde. Will man den ärgsten Stau umgehen, fährt man am Freitag also besser schon vor 7.45 Uhr oder nach 9.30 Uhr. Eine halbe Stunde früheres Aufstehen bewirkt, dass man statt 30 Minuten nur noch zwölf Minuten für dieselbe Strecke benötigt. (pte/red)

Info-Link:
Arsenal Research-Homepage