Halbleiter: Motorola trennt sich von chinesischer Chipfabrik

Der US-Konzern Motorola macht mit seinem angekündigten teilweisen Rückzug aus dem launischen Halbleitergeschäft Ernst und hat seine Chip-Fabrik im chinesischen Tianjin verkauft. Käufer ist die einheimische Foundry Semiconductor Manufacturing International (SMIC), die das Werk für eine nicht genannte Summe übernehmen wird.

Mit dem Verkauf wirft Motorola quasi eine milliarden-schwerde Investition im Riesenreich über Bord. Der US-Handyhersteller hatte mehr als eine Mrd. Dollar während der vergangenen drei Jahre in Tianjin investiert. SMIC wird das Werk übernehmen und seine Ausstattung vollenden, berichtet das Wall Street Journal. Im Gegenzug wird Motorola künftig einen Minderheitsanteil an SMIC erhalten und einen Sitz im Board des Unternehmens stellen.

Der Deal wurde in der vergangenen Woche abgeschlossen. Bereits einen Monat zuvor hatte Motorola angekündigt, sich von der Halbleiter-Division, des zweitgrößten Geschäftsbereiches, im Zuge einer groß angelegten Restrukturierung zu trennen. Der US-Konzern hatte schon bisher den Output in den eigenen Chipfabriken zurückgefahren. Stattdessen setzte Motorola zunehmend auf Auftragsfertiger, die die milliardenschweren Investitionskosten auf mehrere Kunden aufteilen können. (pte/red)

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