Google auf Crashkurs mit Microsoft:
"Puffin" soll Desktop-Suche erleichtern

Google begibt sich auf Konfrontationskurs mit Microsoft. Das Unternehmen plant einen Desktop-Suchservice, der die Daten- und Textsuche auf den Festplatten von Computern vereinfachen soll. Google reagiert damit in mehrfacher Hinsicht auf Pläne von Microsoft.

Das bei Google unter dem Namen "Puffin" laufende Projekt soll laut New York TImes (NYT) als Freeware zum Download auf der Google-Website angeboten werden. Bereits im vergangenen Jahr wurde demnach ein ähnliches Programm namens Google Deskbar getestet. Es ermöglichte die Websuche ohne Browser durch ein kleines Textfeld in der Windows-Kontrollleiste am unteren Bildschirmrand. Der neue Service ist laut NYT nicht nur eine weitere Verbreiterung des Serviceangebots im Vorfeld des geplanten Börsengangs, sondern auch eine defensive Reaktion auf Pläne von Microsoft.

Das für 2006 geplante neue Microsoft-Betriebssystem Longhorn baut ebenfalls auf eine verbesserte und vereinfachte Desktop-Suche sowie ein neues Dateiensystem. Gleichzeitig will Microsoft auch in Googles angestammtes Revier, die Internet-Suche vordringen. Eine erweiterte MSN-Websuche will Microsoft noch in diesem Jahr vorstellen. Mit Longhorn soll die Desktop- und die Web-Suche ins Betriebssystem integriert werden. Das könnte für Google eine ähnliche Gefahr bedeuten wie seinerzeit die Integration des Webbrowsers in Windows 98 für Netscape.

E-Mail-Services: Das Rennen um mehr Speicherplatz
Zwischen den verschiedenen Anbietern von E-Mail-Services ist ein regelrechter Wettkampf um mehr Speicherplatz entbrannt. Lycos Europe hat angekündigt, mit Googles Gmail-Service gleichziehen und seinen Usern ebenfalls 1 GB an Speicherplatz anbieten zu wollen. Das Service soll fünf Euro monatlich kosten. Google enteilt indessen laut einem Bericht des Branchendienstes Cnet in andere Speicher-Dimensionen und bietet ausgewählten Usern 1 Terabyte an Speicherplatz.

1 Terabyte bedeutet die vielfache Speicherkapazität einer durchschnittlichen Festplatte. Es ist aber noch unklar, bis zu welchem Limit Google sein derzeitiges Speicherlimit tatsächlich anhebt, unter welchen Konditionen und für welche User. Erste von Cnet befragte User zeigten sich jedenfalls über das schier unendliche Speicherlimit angetan: "Es ist großartig, obwohl ich gar nicht weiß, was ich mit all dem Speicherplatz anfangen soll", zitiert der Branchendienst einen Nutzer.

Ganz konkret ist jedenfalls das neue Angebot von Lycos Europe an seine User. Die Kunden des Internet-Portal-Betreibers können künftig über bis zu 1 GB an Speicherplatz verfügen, müssen dafür aber bezahlen. Dafür stehen den Nutzern ein werbefreier E-Mail-Dienst, 50 Accouncts sowie eine Wunschdomain zur Verfügung. (pte/red)

Info-Links:
Google-Site
Microsoft-Website
Lycos-Site