Computer fassen Texte selbst zusammen: Programme schon in zwei Jahren am Markt

Geht es nach den Wissenschaftlern, dann werden Computer bald Texte selber zusammenfassen können. "Bereits in rund zwei Jahren werden benutzerfreundliche Programme auf den Markt kommen, die den Inhalt langer Texte in wenigen Zeilen wiedergeben können", sagte der Jenaer Sprachwissenschafter Udo Hahn .

Alle "Textarbeiter" - also etwa Studenten, Forscher und Journalisten - bekämen damit ein wichtiges Instrument an die Hand, den Inhalt eines Texts stichpunktartig zu erfassen und viel Zeit zu sparen. "Die Technologie wird sich schnell durchsetzen und bald so unabdingbar sein wie die Internet-Suchmaschine Google", prophezeite Hahn. "Das ist ein riesengroßer Markt."

Zwei Verfahren sollen den Computern das Zusammenfassen beibringen: "Bei der ersten Methode streicht die Maschine einfach alle unwichtigen Passagen", sagte er. "In den meisten Texten sind die ersten und die letzten Sätze besonders wichtig - die bleiben stehen."

Vision vom selbstlernenden Computer
Auch an Signalwörtern wie "zusammenfassend" oder "schließlich" ließen sich bedeutsame Sätze erkennen. Andere Phrasen wie "in die Tiefe gehen" oder "im Detail" deuteten eher unwichtige Teile an, die gestrichen würden.

Eine andere Herangehensweise arbeitet mit der Einteilung in Oberbegriffe. Die Leberentzündung Hepatitis lasse sich etwa unter die Rubrik Organerkrankungen und noch eine Ebene höher unter Krankheiten einordnen. Die Software versuche nun, den Text auf die "höheren" Ebenen zu konzentrieren und die Details der "unteren" Ebenen auszublenden. Hahn: "Die Vision ist es, einen Computer mit Hunderten Fachartikeln zu füttern, aus denen er sich die wichtigen Wörter selbst lernend heraus sucht." (apa/red)