Computer-Hersteller steckt in Finanzkrise: Lenovo entlässt 2.500 Mitarbeiter weltweit
Der viertgrößte Computerhersteller der Welt, Lenovo, erwartet Verluste und plant die Entlassung von elf Prozent seiner Mitarbeiter. Weltweit verlieren rund 2.500 Angestellte ihren Job. Prämien für Spitzenmanager werden um 30 bis 50 Prozent gekürzt. Mit den Umstrukturierungen will Lenovo bis März 2010 rund 300 Mio. US-Dollar (221 Mio. Euro) einsparen, berichtete das chinesische Unternehmen.
"Die Maßnahmen, die wir heute ergreifen, sind nicht einfach", sagte Lenovo-Präsident William Amelio. Doch seien die Schritte notwendig, um in der Wirtschaftskrise im Wettbewerb bestehen zu können. Die Höhe der Verluste im letzten Quartal des vergangenen Jahres wurden nicht genannt.
Das Unternehmen, das 2004 die Computersparte von IBM übernommen hatte, will auch die Geschäftsbereiche auf seinem wichtigsten Markt in China und in der Asien-Pazifik-Region zusammenlegen. Lenovo erzielt rund 40 Prozent seiner Einnahmen in China. "Auch wenn die Integration mit dem PC-Geschäft von IBM ein Erfolg war, hat das Ergebnis im letzten Quartal unsere Erwartungen nicht erfüllt", sagte Vorstandschef Yang Yuanqing. Die Kürzungen sollen nach seinen Worten in einer unsicheren Wirtschaftslage sicherstellen, dass die Geschäfte "ertragreich und effektiv laufen und in der Zukunft weiter zulegen".
Dell streicht 1.900 Stellen in Irland
Der US-Computerhersteller Dell will in Irland 1.900 Stellen streichen und viele davon nach Polen verlagern. Die Arbeitsplätze fielen in der Fabrik im westirischen Limerick weg, wo 3.000 Menschen beschäftigt seien, teilte der weltweit zweitgrößte Computerhersteller am Donnerstag mit. Eine polnische Dell-Fabrik sowie externe Vertragspartner sollten die Herstellung von Computersystemen für den Markt in Europa, im Nahen Osten und in Afrika übernehmen.
Dell ist nach eigenen Angaben Irlands größter Exporteur, das größte Technologieunternehmen und zweitgrößter Konzern überhaupt. Bereits im vergangenen Jahr hatte das US-Unternehmen 8000 Stellen gestrichen. Dell kämpft um Marktanteile, die der im texanischen Round Rock ansässige Konzern an den größeren Konkurrenten Hewlett-Packard hat abgeben müssen. Der Stellenabbau in Irland ist Teil eines drei Mrd. Dollar (2,21 Mrd. Euro) schweren Sparprogramms, das Dell bereits im vergangenen Jahr angekündigt hatte.
Google reagiert auf Wirtschaftskrise
Unter dem Eindruck der Rezession hat das Internet-Unternehmen Google die Zahl seiner Mitarbeiter mit befristeten Verträgen mehr als halbiert. In einer Mitteilung an die Börsenaufsicht (SEC), gibt der Werbemarktführer die Zahl seiner Vertragsangestellten und Praktikanten mit 4.300 an. Im Oktober hatte Google-Mitbegründer Sergey Brin noch eine Zahl von 10.000 genannt.
Google hatte diesen Abbau Ende November angekündigt und zugleich bekräftigt, alle Vollzeitangestellten behalten zu wollen. Der Umsatz von Google hat im vergangenen Jahr schätzungsweise 20 Mrd. Dollar (14,7 Mrd. Euro) erreicht, wovon der größte Teil auf Werbeeinnahmen entfällt. Aufgrund der Wirtschaftskrise wird nun erwartet, dass viele Werbekunden ihre Marketing-Budgets zusammenstreichen. Seine Investitionen in neue Software will Google aber nicht reduzieren. Der SEC teilte das kalifornische Unternehmen mit, dass dafür ein Anteil von 18 Prozent aller Ausgaben veranschlagt werde. (apa/red)