Comeback für das legendäre "Brotkastl":
Commodore USA plant Neuauflage des C64

Mit dem Commodore 64 (C64) steht ein legendärer Computer der 1980er zumindest vor einem optischen Revival. Das Unternehmen Commodore USA hat sich mit dem Rechteinhaber Commodore Licensing geeinigt und will rechtzeitig vor Weihnachten einen All-in-One-PC im klassischen beigen C64-Keyboardgehäuse auf den Markt bringen. Der Retro-Look soll alte Fans neu ansprechen.

"Der C64 hat einen Kultstatus, den er sich verdient hat. Da war aber das 'formschöne' Gehäuse, welches den Spitznamen 'Brotkasten' bekam, sicher nicht ausschlaggebend - sondern es waren die technischen Werte", meint Frank Erstling, Herausgeber des deutschen RETURN Magazine. Dass der neue "PC64" mit Atom-CPU ähnlichen Erfolg haben wird wie das Original, glaubt er daher nicht.

Fußstapfen für Neuling wohl zu groß
Die Latte für den PC64 liegt hoch. Der C64 gilt als meistverkaufter Computer der Geschichte. Je nach Schätzung sind 17 bis 30 Mio. Stück über die Ladentische gewandert. "Der Commodore 64 war Anfang der 1980er ein technischer Fortschritt", betont Erstling. Er hatte für damalige Verhältnisse viel Hauptspeicher und innovative Video- und Soundchips. Diese Eigenschaften verhalfen dem C64 zu großem Erfolg und das lang über das Ende des Herstellers Commodore International im Jahr 1994 hinaus. " In Deutschland hält sich ein 'C64-Kult', der auch heute noch aktiv gepflegt wird", so der RETURN-Magazin-Herausgeber.

Eine vergleichbare Revolution wird der PC64 nicht bedeuten. "Niemand würde heute einen Ein-Platinen-Computer mit eigenem Betriebssystem und eigenem Sound- und Grafikprozessor entwickeln", meint Erstling. Als All-in-One-Gerät entspricht der PC64 aber dem aktuellsten Stand der Technik. Er setzt auf einen stromsparenden Atom-Prozessor sowie Nvidias Ion-2-Grafikchip. Vier Gigabyte RAM und ein Terabyte Festplatte versprechen genug Platz auch für große Multimedia-Bibliotheken. Das Gerät wird zudem ein DVD- oder optional Blu-ray-Laufwerk, 802.11n-WLAN und sechs USB-Ports bieten. (pte/red)