Chip-Card: Bankomatkarte als Krankenschein

Die Banken wollen über ihr Bankomatkonsortium die Chip-Card, die ab 2005 den traditionellen Krankenschein ersetzen soll, betreiben. Damit könnte die Bankomatkarte auch als Krankenschein verwendet werden. 2004 werden alle sechs Millionen Bankomatkarten ohnehin ausgetauscht. Dabei könnte die Sozialversicherungsfunktion auf die Bankomatkarten gespeichert werden. Der Hauptverband würde sich laut Banken 24 Millionen Euro an Kosten ersparen.

Die heimischen Banken verweisen auf die Vorteile der von ihnen angepeilten Lösung: Sie haben ein erprobtes Kartensystem, auch die Verteilung sei für sie kein Problem. Mit der Gesellschaft APSS (zentrale EDV-Abwicklungsfirma für alle Bankomaten und Bankomatkassen, gehört den Banken und der Nationalbank) stehe auch ein erprobtes Leitungsnetz zur Verfügung. Jeder andere Anbieter müsste ein derartiges System erst aufbauen.

Am stärksten dürfte das Kostenargument ziehen: Bekommt die Bankomatkarte auch die E-Card-Funktion, entfallen die Produktionskosten für eine zweite Karte. Bei rund vier Mill. Karten und Stückkosten von vier Euro erspart sich die Sozialversicherung 16 Mill. Euro. Weil die Extra-Ausgabekosten entfallen, können weitere acht Mill. Euro eingespart werden.

An der kommenden Ausschreibung für die E-Card wollen sich die APSS, die Europay (betreibt für alle Banken das Bankomatsystem), die Austria-Card (produziert die Plastikkarten) sowie die A-Trust beteiligen. Letztere ist die Registrierungs- und Ausgabestelle für die digitale Signatur. Weil die Bankomatkarten künftig mit einer "schlummernden" elektronischen Signatur ausgestattet werden, könnten sie nicht nur als E-Card, sondern später auch als Bürgerkarte fungieren. (apa)