CeBIT 2003 erneut mit weniger Ausstellern

Zum zweiten Mal in Folge schlägt die Flaute in der Informations- und Telekommunikationstechnologie schwer auf die weltgrößte Computermesse CeBIT durch. Zur Veranstaltung vom 12. bis 19. März 2003 werden nach derzeitigem Stand 7.074 Firmen aus 65 Ländern erwartet. An der CeBIT 2002 nahmen 7.962 Aussteller teil, davon hatten allerdings 698 für ihren Auftritt nicht gezahlt und damit Millionen-Einbußen verursacht. Innerhalb von zwei Jahren hat die CeBIT rund 15 Prozent ihrer Aussteller verloren.

Bei der CeBIT 2003 wird auch die Ausstellungsfläche um rund 9 Prozent auf 362.000 Quadratmeter schrumpfen. 2002 hatten 674.000 Menschen die Messe besucht. Ob diese Zahl auch 2003 erreicht werde, sei offen, hieß es. Allerdings habe die CeBIT trotz ihrer Einbußen den Abstand zu Konkurrenzveranstaltungen vergrößert.

Korrektur der Ausstellerzahlen 02
Die Deutsche Messe AG korrigierte unterdessen ihre Ausstellerzahl der vergangenen CeBIT nach unten. Zum Abschluss im März hatte sie noch von 7962 Firmen gesprochen. In der nachträglichen Auswertung seien in der offiziellen Statistik aber nur 7264 Unternehmen zu werten gewesen, sagte Messe-AG-Vorstand Ernst Raue. Die anderen seien zwar auf der Messe gewesen, hätten für ihren Auftritt aber nicht gezahlt und seien deshalb offiziell nicht als Aussteller zu zählen. Einen derartig Korrektur habe es noch nie gegeben. Die Höhe der Außenstände durch nicht gezahlte Rechnungen wollte Raue nicht nennen. "Wir haben Einbußen in Millionenhöhe gehabt" sagte Raue.

Schlechte Branchen-Lage
Hemmnisse für die CeBIT 2003 sind nach seinen Worten die verzögerte Erholung der Wirtschaft. Außerdem hätten die Unternehmen weniger Geld. "Wir verlieren nicht die großen Unternehmen, sondern den Mittelstand." Hier könnten Banken vieles tun, indem sie Risikokapital zur Verfügung stellen. Die Kreditvergaberichtlinien im Vorfeld von Basel 2 sorgten für viel Unruhe. Zudem gebe es in der Wirtschaft keinen Druck, in neue Lösungen der Informationstechnologie zu investieren. Auch der Mobilfunkmarkt sei gesättigt. Zudem verzögere sich bei Ausbau und Einführung der UMTS-Netze.

Weniger US-, mehr Asien-Aussteller
Zur CeBIT 2003 haben bisher rund 4300 aus Deutschland und knapp 2800 aus Ausland zugesagt. Verloren habe die Veranstaltung knapp 50 Unternehmen aus den USA. 274 US-Unternehmen hätten sich von dort angemeldet. Zuwächse hingegen gebe es aus Asien, vor allem Taiwan mit 626 Ausstellern und China mit 106 Firmen.

"Schwieriges Jahr"
Der Vizepräsident des Branchenverbandes BITKOM, Willi Berchtold, sagte, die Branche habe 2002 ein schwieriges Jahr hinter sich. "Wir in Deutschland wurden 2002 gebeutelt." Der Markt sei nach vielen Jahren des rasanten Wachstums um 1,3 Prozent auf 136,1 Mrd. Euro in Deutschland gefallen. Im nächsten Jahr rechne der Verband mit einem leichten Plus von 0,4 Prozent. Ob dies Ziel erreicht werde, hänge auch von der allgemeinen Lage ab. "Wir sind zuversichtlich, dass die CeBIT 2003 Zeichen setzen kann für den gigantischen Weltmarkt", sagte Berchtold.

UMTS als Publikums-Magnet?
Es sei wichtig, "dass wir UMTS in Deutschland jetzt auch zum Erfolg bringen. Die Investitionen der Industrie müssen sich rechnen." Es dürfe nicht weiter über Grenzwerte und Elektrosmog diskutiert werden. "Wir glauben sehr wohl an UMTS", sagte er. Bei der CeBIT 2003 würden die Besucher Anwendungen des neuen Mobilfunkstandards UMTS sehen können. Themen seien auch Sicherheitssysteme sowie neue mobile multifunktionale Produkte. "Die Visionen der 90er Jahre werden auf der CeBIT 2003 sein", sagte Berchtold.

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