Bill Gates freut sich: Microsoft steigerte Gewinn im Quartal um 80 Prozent

Der weltgrößte Softwarekonzern Microsoft hat im vierten Geschäftsquartal des Geschäftsjahres 2003/04 (per Ende Juni) dank anhaltend starker Verkäufe von PCs seinen Gewinn um mehr als 80 Prozent gesteigert. Microsoft warnte am Donnerstag nach US-Börsenschluss jedoch, dass die PC-Verkäufe im laufenden ersten Quartal des Geschäftsjahres 2004/05 unter den für das Gesamtjahr vorhergesagten sieben bis neun Prozent liegen werde.

Zudem hätten die Ergebnisse des Fiskaljahrs 2004 von langfristigen Verträgen profitiert. "Das Fiskaljahr 2005 ist ein einzigartiges Jahr", sagte Microsoft-Controller Scott Di Valerio. "Aber wir blicken mit Zuversicht nach vorn." Microsoft-Aktien fielen nach Börsenschluss zunächst um bis zu fünf Prozent, lagen später jedoch um etwa zwei Prozent tiefer zu ihrem Kurs von 29,00 Dollar bei Handelsende in New York.

Für das vierte Quartal bis Ende Juni gab die Firma mit Sitz in Redmond im Bundesstaat Washington einen Netto-Gewinn von 2,69 Mrd. Dollar (2,19 Mrd. Euro) oder 25 Cent je Aktie bekannt verglichen mit 1,48 Mrd. Dollar oder 14 Cent je Aktie im Vorjahreszeitraum. Ohne gewisse Einzelposten lag der Gewinn bei 28 Cent je Aktie und damit im Rahmen der Analystenerwartungen. Der Umsatz stieg um 15 Prozent auf 9,29 Mrd. Dollar.

Für das laufende Quartal sagte Microsoft einen Netto-Gewinn von 25 Cent je Aktie - einschließlich einer Sonderbelastung von fünf Cent je Aktie für Aktienvergütungen - bei einem Umsatz von 8,9 bis 9,0 Mrd. Dollar voraus. Analysten erwarten im Schnitt ohne Einzelposten einen Gewinn von 32 Cent je Aktie bei einem Umsatz von 8,79 Mrd. Dollar.

Der Onlinedienst MSN hat im vierten Quartal erstmals schwarze Zahlen geschrieben, hieß es weiter. Der weltweite PC-Absatz laufe auf Hochtouren, und davon profitiere Microsoft mit seinen Windows-Betriebssystem sowie seiner Anwendungssoftware.

Die Gesellschaft setzte im Gesamtjahr 2003/04 36,8 (32,2) Mrd. Dollar um und verdiente 8,2 (7,5) Mrd. Dollar. Der Jahresgewinn pro Aktie betrug 75 (69) Cent. Mitarbeiterentlohnungen in Form von Aktien schlugen sich mit 35 Cent je Aktie nach Steuern zu Buch. Der Vergleich im Rechtsstreit mit Sun Microsystems und die Strafe der EU belasteten das Ergebnis mit 17 Cent je Aktie. Es gab eine Steuergutschrift von zwei Cent je Aktie.

Finanzchef John Connors verwies auf den 15-prozentigen Umsatzanstieg im Schlussquartal und den 14-prozentigen Umsatzzuwachs im Gesamtjahr. Es habe starke Leistungen in allen sieben Geschäftsbereichen gegeben.

Der Software-Branchenführer geht für das Gesamtjahr 2004/2005 von einem Umsatz von 38,4 bis 38,8 Mrd. Dollar und von einem Gewinn von 1,05 Dollar bis 1,08 Dollar je Aktie aus. Darin seien sechs Cent je Aktie Sonderbelastung für Mitarbeiterentlohnung in Form von Aktien enthalten.

Microsoft hatte am Mittwoch angekündigt, seinen Aktionären durch Aktienrückkäufe und Dividenden in den kommenden vier Jahren mehr als 75 Mrd. Dollar zukommen lassen zu wollen. Die Ausschüttung wäre die höchste, die es in dieser Form jemals gab. (apa)