Attacken gegen mobile Geräte nehmen zu: Forschungslabor gegen Hacker eröffnet

Datendiebe greifen immer häufiger mit Seitenkanalattacken mobile Endgeräte an, die den Zugang zu gebührenpflichtigen Diensten ermöglichen. Die Attacken erfolgen meist während die Besitzer Warenbestellungen oder Überweisungen vornehmen. Um Schutzmechanismen gegen solche Angriffe zu entwickeln, hat Siemens in München-Perlach ein Forschungslaboratorium eingerichtet.

Wissenschaftler sollen hier Waffen gegen so genannte Seitenkanalattacken schmieden und an kryptografischen Schlüsseln für sichere Zugriffe feilen. Laut Siemens können Hacker den Stromverbrauch, die Rechenzeiten sowie die elektromagnetische Abstrahlung eines Computers so genau messen und analysieren, dass sie damit jederzeit verschlüsselte Codes knacken können. Die Hacker versuchen nämlich nicht die theoretische Logik hinter der Verschlüsselung zu knacken, sie machen sich stattdessen einfach die Tatsache zunutze, dass jedes Verschlüsselungsverfahren zwangläufig von einer Hardware betrieben wird.

Jedes physikalische System arbeitet aber mit natürlichen Nebeneffekten. So schwankt beispielsweise der Stromverbrauch in Abhängigkeit von der Leistungsanforderung. Ein solcher Zusammenhang besteht auch mit der Rechenzeit oder der elektromagnetischen Abstrahlung. Diese statistische Auswertung der Korrelationen zwischen einer logischen Anfrage ermöglicht aber für die Hacker Rückschlüsse auf den verwendeten Schlüssel zu ziehen. (pte)