AMD zieht bei Quad-Cores nach: 'Shanghai' soll Intels 'Xeon'-Prozessoren Paroli bieten

AMD hat gegenüber US-Journalisten seine Pläne für Prozessoren im Server-Bereich erörtert. Erstmals wurde dabei vom Zwölf-Kern-Prozessor "Magny Cours" gesprochen, der 2010 auf den Markt kommen soll. Im zweiten Halbjahr dieses Jahres will AMD mit dem Quad-Core "Shanghai" außerdem seinen ersten Server-Prozessor in 45-nm-Technologie auf den Markt bringen.

Gegenüber AMDs aktuellen "Barcelona"-Modellen soll "Shanghai" in puncto Leistung etwa 20 Prozent besser performen. Damit wird AMDs erster 45-nm-Serverprozessor rund ein Jahr später erscheinen als die ersten "Xeon"-Server-Quad-Cores von Intel. "Die Technologie ist im Sinne der Skalierbarkeit ein Vorteil", betont aber AMD-Sprecher Stephan Schwolow. Bei Shanghai werde es sich um native Quad-Cores handeln, wo tatsächlich alle Rechenkerne direkt miteinander kommunizieren. Im Gegensatz dazu sind Intels Quad-Core-Xeons Prozessoren, bei denen technisch zwei Dual-Cores auf einem Chip zusammengefasst werden.

Die AMD-"Roadmap": Shanghai, Istanbul und Magny Cours
Im zweiten Halbjahr 2009 soll mit "Istanbul" ein dem Quad-Core ähnlicher nativer Sechs-Kern-Chip folgen, ehe es 2010 zu einem technologischen Umbruch kommt. Die dann folgende Chip-Generation soll unter anderem DDR3-Speicher unterstützen. Neben einem nativen Hexa-Core-Chip mit vier HyperTransport-3-Verbindungen zur Kommunikation der Kerne, Codename "Sao Paulo", soll dann auch ein Zwölf-Kern-Chip mit einer Strukturgröße von 45 Nanometern (nm) erscheinen. Bei dem erstmals enthüllten Magny Cours wird es sich allerdings technologisch um ein Modell handeln, dass zweimal sechs Kerne in Sao-Paolo-Architektur auf einem Chip verbindet.

AMD von Intel unbeeindruckt
Dass Intel dem Anschein nach im Mehr-Kern-Rennen voraus ist - ein Hexa-Core-Serverchip etwa wurde im März als "Dunnington" noch für dieses Jahr angekündigt - sieht AMD gelassen. "Es geht darum, wann die Kunden die Technologie benötigen", meint Schwolow. Damit diese Performance-Steigerungen wirklich ausgenützt werden können, werde die Produkt-Roadmap mit den System-Herstellern abgesprochen. Mit Fujistsu Siemens Computers, Dell, Hewlett Packard, IBM und Sun würden alle großen Server-Anbieter AMD-Chips nutzen.

(pte/red)