Heimkino: Mittendrin statt nur dabei sein!
Ratgeber zu neuen Projektoren und Zubehör

Filmfans wissen: Erst mit einer großen Leinwand und in einem abgedunkelten Saal kann man sich voll und ganz auf einen Film konzentrieren, ganz nach dem Motto "Mittendrin statt nur dabei". Eine große Bilddiagonale, die das Sichtfeld ausfüllt, und eine Umgebung ohne helle, ablenkende Lichtquellen sorgen dafür, dass man den Film *wirklich* sieht und nicht nur mitbekommt, worum es geht. Im Kino ist das möglich, doch sinkende Beamer-Preise haben dafür gesorgt, dass auch Heimkino-Equipment leistbar wird. Wer günstig einkauft, kann bereits ab rund 1.000 Euro dabei sein.

Bei den Projektoren gibt es zwei große Lager: DLP- und LCD-Beamer. Da Blu-ray-Filme und viele HD-Sender die Full-HD-Auflösung verwenden (1.920 x 1.080 Bildpunkte), sollte man möglichst zu einem Gerät mit dieser Auflösung greifen. Wenn man bedenkt, dass die typische "2K"-Digitalkinoauflösung 2.048 x 1.080 Bildpunkte hat, wird klar, dass man damit in Sachen Bildqualität nicht allzu weit von dem entfernt ist, was man im Kino zu sehen bekommt. Und besser als abgenutzte Kopien aus Analogkinos sind Full-HD-Filme auf Blu-ray allemal.

Besonders günstig sind DLP-Projektoren: Hier bekommt man bereits ab 800 Euro Full-HD-Geräte. Wer einen LCD-Beamer bevorzugt, muss mit mindestens 1.200 Euro rechnen. Achten sollte man beim Beamer-Kauf auf die mögliche Bilddiagonale in Abhängigkeit vom Abstand zur Leinwand. Die Hersteller haben auf ihren Homepages dazu meist in Tabellen dargestellt, mit welchem Abstand welche Diagonale möglich ist. Empfehlenswert sind außerdem ein möglichst hoher Kontrast und eine geringe Betriebslautstärke. Die meisten Beamer haben zusätzlich einen "Eco-Modus". Dabei arbeiten sie mit verringerter Helligkeit, was die Lampenlebensdauer verlängert und die Lüfterlautstärke senkt, jedoch einen gut abgedunkelten Raum erfordert. Bei der Helligkeit sind Werte von 1.000 bis 1.200 Lumen für einen dunkles Wohnzimmer optimal.

Hellere Beamer können auch in helleren Räumen oder teilweise bei Tageslicht eingesetzt werden. Hier kommt es ganz darauf an, wie und wann man das Gerät nutzen möchte. Sehr gute Bilder liefern außerdem SXRD- und D-ILA-Projektoren, sie kosten jedoch deutlich mehr als die DLP- oder LCD-Beamer.

Leinwände
Am besten geeignet sind Rahmenleinwände. Sie hängen fix an der Wand, was die "gefürchtete" Wellenbildung praktisch ausschließt. Jedoch hat nicht jeder den Platz dafür oder möchte einen großen, umrahmten weißen Fleck an der Wand hängen haben. Als Alternative eignen sich Rolloleinwände, Motorleinwände und Leinwände mit Tension. Diese können an der Decke oder an der Wand befestigt werden und fahren nur nach Bedarf aus. Jedoch bleiben nur Letztere aufgrund ihres Spannmechanismus von Wellen verschont, bei den anderen muss man nach einiger Zeit mit Unebenheiten auf dem Leinwandtuch rechnen.

Praktische Befestigungshilfsmittel sind Haltearme. Wer kein Regal am gewünschten Aufstellplatz des Beamers stehen hat, kann diesen damit direkt an der Wand oder Decke befestigen. Die Kabel können meist direkt im Rohr verlegt werden.

Zukunftsaussichten
Nicht nur LCD-Fernseher setzen auf LEDs, auch Beamer profitieren von den sparsamen Leuchtdioden. LED-Lichtquellen haben eine längere Lebensdauer als herkömmliche Projektorlampen, sind jedoch noch recht teuer und nicht allzu hell, weshalb im Moment vor allem kleine, portable Beamer mit LEDs auf dem Markt sind. Und auch bei Projektoren wird "3D" ein wichtiges Thema. Die ersten "3D ready"-Projektoren mit 720p-Auflösung sind bereits erschienen, doch sie unterstützen noch kein HDMI 1.4, das für 3D-Blu-ray-Filme benötigt wird. Als Bildquelle muss vorerst noch der PC herhalten. Doch die ersten Full-HD-Geräte mit HDMI-1.4-Unterstützung werden nicht allzu lange auf sich warten lassen.

(E-MEDIA/Putnik)

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