"Es gibt keinen Grund, nicht zu migrieren":
Microsoft Österreich lud zur Launch-Party

Es war ein Begrüßungsfest für das mit Vorschusslorbeeren bedachte Windows 7 und zugleich ein Abschied vom ungeliebten Vista, als Microsoft am Mittwochabend zur Launchparty in die Wiener Urania geladen hatte. Und man wusste das neue Betriebssystem ebenso zu feiern - so erstrahlte der nahegelegene UNIQA-Tower in einem 75 Meter hohen Windows 7 Logo.

Wie viel die siebente Generation wirklich kann, davon können sich ab sofort alle Umsteigewilligen überzeugen, wenn die verschiedenen Versionen in den Verkauf starten. Acht Millionen Beta-User hatten bereits die Gelegenheit , das Produkt auf Herz und Nieren zu testen und etwaige Kinderkrankheiten aufzuzeigen. "Es gibt keinen Grund, nicht zu migrieren", meinte Petra Jenner, Geschäftsführerin von Microsoft Österreich. Zwei Drittel der heimischen PC wären technisch gesehen dazu in der Lage. Auch Wilfried Pruschak, Geschäftsführer von Raiffeisen Informatik , berichtete von "überaus positiven Erfahrungen". "Ich kann getrost sagen, Windows 7 ist erwachsen - wir können es auf den Bürger loslassen."

Jenner: "Das Ding muss cool sein"
Doch während IT-Fachleute und Unternehmen sich an den gewonnenen Sekunden und Minuten delektieren, die sich durch die Vielzahl der Arbeitsplätze angeblich derart summieren, dass im Endeffekt klingende Münze herauskommt, interessieren den einfachen User ganz andere Dinge. Das Ding muss "cool" sein, wie Jenner ausführte.

In Verbindung mit Schnelligkeit und einfacher Bedienbarkeit müssen deshalb viele Multimediafunktionen eingebaut sein. Sichtbarster Ausdruck ist die Funktion "Multi-Touch". Entsprechende (teure) berührungsempfindliche Bildschirme vorausgesetzt, von denen es bisher nicht gerade wimmelt, lässt sich Windows 7 mit mehreren Fingern intuitiv bedienen, ähnlich wie man dies vom I-Phone kennt.

Während man dieses Gadget wohl zunächst nicht so sehr nutzen wird, ist augenscheinlich, dass sich die Entwickler bemüht haben, den Desktop deutlich aufgeräumter zu gestalten und den Zugriff auf häufig benutzte Anwendungen zu beschleunigen. Dies scheint gelungen zu sein, die Umgewöhnung sollte nicht allzu schwer fallen.

Hilfe zur Selbsthilfe
Eine beeindruckende Funktion ist jene der Problembehandlung, die vor allem jenen Nutzern zugute kommen wird, die auf IT-Ebene zwei linke Hände haben. Windows versucht nämlich, auftretende Schwierigkeiten - wie fehlenden Sound - völlig selbstständig zu beseitigen. Und wenn dies nicht funktioniert, lässt sich mit einer Aufzeichnungsfunktion das Problem in eine Datei packen und etwa an einen "wissenden" Freund weiterschicken, der so ohne lange Erklärungen sieht, was Sache ist. Vereinfacht wurde auch der mobile Zugriff, um praktisch von überall seine freigegebenen Daten nutzen zu können. Mit Home-Group lassen sich mehrere Rechner kinderleicht miteinander verbinden, was wohl für viele Familien eine interessante Option darstellt.

Wie viele Österreicher auf Windows 7 umsteigen werden, lässt sich hauptsächlich deswegen nicht sagen, weil Microsoft keine lokalen Zahlen veröffentlicht. Weltweit jedoch geht eine Schätzung von etwa 170 Mio. Lizenzen aus, die bis Ende 2010 verkauft sein werden.

Ab sofort gehen verschiedene Versionen in den Verkauf, wobei sich Home Premium an die Endverbraucher richtet. Ein Upgrade ist für 119,99 Euro, die Vollversion für 199,99 zu bekommen. An Unternehmen wiederum richtet sich Windows 7 Professional, noch darüber rangiert das Paket Ultimate. In der Startphase wird in zwölf Ländern, darunter auch in Österreich, befristet das finanziell besonders interessante Family Pack angeboten, mit dem drei PC einer Familie mit Home Premium laufen dürfen. Diese drei Lizenzen kosten zusammen 149,99. (apa/red)