Microsoft, wir müssen über Eure Spieleflatrate reden

Microsoft, wir müssen über Eure Spieleflatrate reden

Eben hat Microsoft eine neue Games-Flatrate angekündigt. Um 10 US-Dollar im Monat sollen Xbox-Gamer Zugriff auf 100 Spiele erhalten. Die Entwicklung ist nur logisch. Flatrate statt Kauf ist ja auch bei Musik oder TV ein Hit. Ich halte das für ein Problem.

In anderen Bereichen ist es schon passiert. Wir kaufen Musik nicht mehr, sondern streamen von Spotify & Co gegen eine monatliche Gebühr. Wir kaufen keine Blu-rays mehr, sondern haben ein Netflix-Abo. Und ein Amazon Prime-Abo. Wir kaufen MS Office nicht mehr, wir haben ein Office 365-Abo. Und bald wohl auch ein Windows-Abo. Nachrichten sind überhaupt ein Sonderfall. Da zahlen wir gleich gar nicht, sondern konsumieren sie gratis im Web. Am besten mit Ad-Blocker, aber das wäre ein Thema für einen separaten Kommentar.

Das ist eine Entwicklung, der ich aus mehreren Gründen skeptisch gegenüberstehe. Früher haben wir Konsumenten eine Kopie des gekauften Werks besessen, über die wir verfügen konnten. Künftig zahlen und konsumieren wir nur mehr. Das bedeutet weniger Rechte für die Konsumenten. Andererseits geht es mit einer geringeren Wertschätzung für Content einher.

Das ist ein Problem, wie sich am Beispiel der Games-Flatrate zeigt. Wenn ich die großen Spiele-Blockbuster per Flatrate bekomme, kaufe ich dann überhaupt noch Titel kleiner unabhängiger Entwickler? Eher nicht, wenn die Flatrate mehr Content bietet, als ich aus Zeitgründen überhaupt konsumieren kann.