Die große E-Bike-Experience

Die große E-Bike-Experience

Wozu E-Bikes? Das fragt nur, wer noch nie auf einem gesessen ist. 2016 war fast jedes vierte verkaufte Fahrrad bereits elektrisch. Ein guter Grund für die Redaktion, die E-Volution des Drahtesels auf einer Radtour durch Wien genau unter die Lupe zu nehmen.

Als Mitte der 90er-Jahre das Elektrofahrrad langsam in Mode kam, schlug ihm vielerorts Skepsis entgegen. Schließlich sei von einem Motor unterstütztes Radfahren ja kein Sport mehr. Doch die Skepsis schwindet zusehends: Allein im Vorjahr wurden in Österreich mehr als 86.000 E-Bikes verkauft, das entspricht einem Verkaufsplus von zwölf Prozent gegenüber 2015. Schon jetzt sind hierzulande mehr als 300.000 Elektrofahrräder unterwegs, Tendenz stark steigend. Nach seinem Siegeszug im Freizeitbereich etabliert sich das Pedelec, wie das heute üblicherweise als E-Bike bezeichnete Fahrrad richtigerweise heißt, immer mehr als ernstzunehmende Konkurrenz im Individualverkehr. Auch die Politik ist längst auf das umweltfreundliche Fahrzeug aufmerksam geworden: Aktuell fördert das Umweltministerium die Anschaffung betrieblich genutzter Elektroräder mit bis zu 500 Euro (Infos unter www.umweltfoerderung.at). Das Potenzial ist laut Umweltminister Rupprechter noch lange nicht erschöpft: „Bis zu 23 Prozent aller gewerblichen Fahrten könnten mittelfristig mit E-Transporträdern zurückgelegt werden.“

E-MEDIA auf dem Radweg

Ist der E-Bike-Hype also gerechtfertigt? Genau dieser Frage wollte sich die Redaktion annehmen und herausfinden, was genau die Faszination ausmacht. Professionelle Radtests sollten allerdings Fachmagazinen vorbehalten bleiben. Wir wollten uns dem Thema als interessierte Laien nähern, die wenig bis gar keine E-Bike-Erfahrung vorzuweisen haben, und eine Informationsgrundlage für alle schaffen, die mit dem Gedanken spielen, sich ein Elektrorad anzuschaffen.

Der Tag der großen gemeinsamen Test-Ausfahrt war einer, an dem ich mich ob der hohen Temperaturen nicht freiwillig auf eine Radtour begeben hätte – die Quecksilbersäule war deutlich über die 30-Grad-Marke geklettert. Treffpunkt war unmittelbar hinter dem Verlagsgebäude im zweiten Bezirk, beim Shop des „Radmechanikers“ (www.radmechaniker.at), einem auf E-Bikes spezialisierten Fachgeschäft, das nicht nur vier Elektroräder für die Redaktionsausfahrt zur Verfügung stellte, sondern uns auch in den grundlegenden Umgang mit Antrieb und Schaltung einweihte. Der „Radmechaniker“ ist nicht nur Fachgeschäft und -werkstatt, sondern auch der einzige Verleih in Wien, wo man selbst die richtig teuren E-Bikes im Wert mehrerer tausend Euro zu fairen Preisen entlehnen kann. Nach der Einweisung ging es auch schon los – sämtliches Redakteursgepäck wurde im geräumigen Laderaum des „Riese & Müller Packster“ verstaut (welcher uns von heavypedals.at zur Verfügung gestellt wurde), und das E-Bike-Abenteuer konnte ohne Rucksack am Rücken beginnen.