Achtung, Bankomat-Betrug!

Achtung, Bankomat-Betrug!

Am Wiener Stephansplatz hat ein Tourist vergangene Woche die Manipulation eines Bankomaten entdeckt. Mit seinem Smartphone drehte er ein Video und stellte es auf YouTube. Damit dokumentiert er auf anschauliche Weise, wie der Bankomat-Betrug funktioniert.

Skimming – zu Deutsch: Abschöpfen – nennt sich die Masche, mit der Kriminelle versuchen, die Daten auf dem Magnetstreifen der Plastikkarte zu ergaunern. Dafür wird ein Aufsatz vor dem Kartenschlitz des Bankomaten montiert, der aussieht, als gehöre er zum Gerät. In diesem Aufsatz ist die Elektronik versteckt, mit der die Daten heimlich gespeichert werden. Für den Kunden ist die Manipulation auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Die Karte wird wie üblich vom Gerät eingezogen, die Daten quasi im Vorbeigehen ausgelesen. Fehlt nur noch der PIN-Code. Der wird von einer Mini-Kamera bei der Eingabe ausspioniert, die irgendwo gut versteckt am Geldautomat angebracht ist.

Die so ergaunerten Kontodaten werden dann auf eine Blanko-Karte kopiert. Mit den nachgemachten Karten kann dann Geld abgehoben werden. Oft passiert das durch Hintermänner außerhalb Europas. Die Opfer bemerken den Datendiebstahl meist erst beim Blick auf den Kontoauszug.

Die Manipulation in Wien ist entdeckt worden, weil dem Touristen mit dem YouTube-Namen „Ben Tedesco“ Reste des Klebstoffs aufgefallen sind, der zur Befestigung der Attrappe verwendet wurde. Die Polizei rät dazu, wachsam zu sein und vor einer Behebung den Bankomaten auf Veränderungen zu prüfen. Nicht ganz fest sitzende Teile beim Karteneinzug oder bei der Tastatur können ein Hinweis auf eine Manipulation sein. Um den PIN zusätzlich zu schützen, sollte man bei der Code-Eingabe die zweite Hand über das Tastenfeld halten. So verdeckt man einer versteckten Kamera die Sicht.