Google knöpft seinen Usern viele Daten ab:
Nutzerverhalten immer genauer beobachtet

Google knöpft seinen Usern viele Daten ab:
Nutzerverhalten immer genauer beobachtet

Mit kostenlosen Programmen und Services pflegt der Suchmaschinengigant Google seit geraumer Zeit sein Image. Völlig kostenlos sind die Programme freilich nicht, denn der Nutzer bezahlt sie teuer: mit seinem persönlichen Daten- und Webnutzungsprofil. User nehmen die Gratisangebote gerne an und damit bewusst oder unbewusst in Kauf, dass sie zunehmend genauer durchleuchtet werden.

Daraus resultieren angepasste Werbeangebote. Ein Daten-Supergau ist bisher zwar ausgeblieben, die potenzielle Gefahr schwebt allerdings wie ein Damoklesschwert über dem weltweiten Web.

Neben Suchbegriffen registriert Google aufgerufene Seiten, Usernamen sowie Passwörter, scannt E-Mails bei Google Mail und alle erstellten Texte bei Google Docs. Darüber hinaus loggt Google auf YouTube mit, welcher User welches Video aufgerufen hat.

Selbst wenn man dezidiert Googles Datenradar entkommen will, fällt das dem Nomaluser nicht leicht. So ist das Unternehmen mit Analytics mittlerweile auf vielen Webseiten präsent und leistet dort User-Analysedienste für den Webseitenbetreiber, ohne dass der Besucher dies im Normalfall mitbekommt. "Auch wenn man Google vermeiden will oder aktiv umgeht, gerät man in die Google-Fänge, weil die Datensammler versteckt agieren", sagt der Journalist und Autor Gerald Reischl.

Google will Suche verbessern
Googles Begründung für die angehäuften Datenmassen ist, dass man die Suche verbessern und für den Nutzer angenehmer und effizienter gestalten wolle. "Andere Suchmaschinen sammeln ebenfalls Daten und das ist im eigentlichen Sinn nicht schlim", meint Datenschutzexperte Carsten Hoppe. "Google geht hier einen Schritt weiter, da es sehr viele Daten sammelt, diese dann aber auch teilweise verknüpft. Google verfügt über diese Daten, das Unternehmen kann und wird sie in Zukunft auch nutzen", so Hoppe.

Die Strategen des Konzerns haben auch bereits den nächsten Schritt gesetzt. Künftig wird das Google-Serviceangebot nicht nur vom Rechner aus nutzbar sein, sondern auch am Mobiltelefon. Damit eröffnet sich eine weitere Dimension von Profilerstellung. Die Spuren der User können schließlich nicht nur im Internet, sondern GPS-gestützt via Android-Handy im realen Leben verfolgt werden.
(pte/red)